Wie sinnvoll sind die kantonalen Fördermassnahmen zur Elektromobilität

Lange Zeit eine Nische – nun behauptet Elektromobilität in der Schweiz immer mehr seinen Platz. Die Rahmenbedingungen für E-Autos werden immer attraktiver, was sich insbesondere an den kantonalen und regionalen Fördermassnahmen zur Anschaffung von Elektrofahrzeugen zeigt. Im Interview mit dem Experten für Elektromobilität, Krispin Romang, erzählt er, dass die Kantone eine wichtige Komponente ausser Acht lassen würden.

Close-up of a charging port connected with a charger on a white Polestar 2.

Das Dröhnen der Verbrennmotoren war Jahrzehnte lang allgegenwärtig. Heute sind die Elektrofahrzeuge auf der Überholspur. Im Juni wurden zum ersten Mal überhaupt mehr vollelektrische Autos als Dieselfahrzeuge verkauft. Dieser Boom hat vielfältige Ursachen. Je nach Kanton wird es für die Schweizer Bewohnerinnen und Bewohner immer attraktiver, elektrisch zu fahren. «Es zeichnet sich klar ab, dass wir Richtung Elektrifizierung steuern, was gut ist», sagt Geschäftsführer von Swiss eMobility, Krispin Romang. Der Experte für Elektromobilität sieht jedoch bei einigen Kantonen noch grosses Verbesserungspotenzial. «Auf den ersten Blick scheint es, dass beinahe alle Kantone sich für die Elektromobilität einsetzen. Allerdings wird oftmals mehr in der Quantität als in der Qualität gemacht.» So bleibt es bspw. bei den meisten Kantonen bei einem Bonus auf die Fahrzeugsteuer. Nur wenige Kantone bieten darüberhinausgehende Förderung wie Kaufbeiträge an Fahrzeuge oder Beiträge an die Ladeinfrastruktur an. Sieh dir hier die aktuellsten Fördermassnahmen an. 

Mehr Fokus auf Heimladestationen

Romang ist überzeugt, dass der E-Boom kein vorübergehender Trend ist. Damit in Zukunft mehr Neuwagen elektrisch angetrieben werden als mit Verbrennungsmotoren, müssen sich die Kantone mehr auf die Heimladestationen, insbesondere in Mehrfamilienhäusern konzentrieren. «Gute Heimladestationen sind relativ teuer, was viele dazu verleitet, entweder gar keine zu installieren oder dann eine billige», so Romang weiter. Jene billige Ladestationen würden insbesondere den Stromnetzbetreibern Sorge bereiten, denn es sei anzunehmen, dass es einen Peak gäbe, während dem extrem viele Personen ihr Auto laden, was die Stabilität des Stromnetzes beeinträchtigen könnte. Darüber hinaus verfügen viele Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz nicht über unabhängiges Wohneigentum, was wiederum die Installation einer Heimladestation erschwert. «Es braucht intelligente, steuerbare Ladesysteme und da müssen die Kantone mehr fördern. Die Lösung ist da, nun muss sie nur noch ergriffen werden.»

Romang ist überzeugt, dass die Kantone sich früher oder später auf diese Angelegenheit fokussieren werden. Man müsse den «Kantöndligeist» überwinden und gemeinsam einen Weg finden, intelligente und steuerbare Ladesysteme in der Schweiz zu implementieren. Das sei insbesondere deshalb notwendig, weil sich die meisten Kundinnen und Kunden nicht selbst mit dem Thema auseinandersetzen möchten, sondern sich wünschen würden, ihr Elektroauto unkompliziert und ohne grossen Mehraufwand zu Hause laden zu können. Bis dahin stellt Swiss eMobility hier alle wichtigen Informationen zum Thema Heimladestationen zur Verfügung. Firmenkundinnen und -kunden können sich hier für eine kostenlose Beratung rund um das Thema Elektromobilität für Unternehmen anmelden.

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