Journal 11.2

Für den Windtest eines Autos reicht Wind allein nicht aus. Genauer gesagt braucht man dafür ein drei Tonnen schweres Gebläse, einen 163 Meter langen Stahltunnel mit elf Metern Durchmesser, einen wandgroßen Wärmetauscher, Computersimulationen mit einer Länge von 24 Stunden, unzählige Sechsstundenschichten sowie ausreichend Dampf und flüssigen Stickstoffnebel für die gesamte Testdauer.

Polestar 1 in a wind tunnel

Der Windkanal

Diese Windkanaltests werden ausgeführt, um zu erkennen, wie sich das Auto unter dem Einfluss verschiedener Kriterien verhält: Luftverschmutzung, Aerodynamik, Thermodynamik, Klimakomfort, Energieeffizienz und interne Umwelt. Diese Kriterien messen alles, was mit Wind zu tun hat – ganz gleich, ob es sich dabei um potenzielle Emissionen der im Fahrzeug verbauten Innenraummaterialien handelt oder die Kombination aus den Wankbewegungen und dem Luftwiderstand, die das Auto überwinden muss, damit es sich vorwärts bewegen kann. Auch der Polestar 1 muss sich diesen Tests wie jedes andere Auto stellen.

Die Fakten in Kürze Gesamtlänge (Testbereich): 74,55 m Gesamtbreite (Testbereich): 29,90 m Mittelachsenlänge der Luftstrecke: 165,30 m

Beim Polestar 1 sorgen gleich mehrere Designkniffe für eine optimale Aerodynamik. Der markanteste davon ist der aktive Heckspoiler. Er stellt sich ab einer Geschwindigkeit von 100 km/h automatisch auf und klappt wieder ein, sobald das Auto wieder langsamer als 70 km/h fährt. Das macht den Heckspoiler zu einer innovativen Designlösung, die die Performance des Polestar 1 optimiert und an seinen Hinterrädern für einen höheren Anpressdruck sorgt. Und jedes dieser Details muss im Windkanal getestet werden. Dazu gehören auch die unteren äußeren Lufteinlässe, die im unteren Bereich der Frontverkleidung in tiefen Aussparungen integriert sind. Diese Lufteinlässe lassen sich bei Bedarf öffnen und schließen, um stets eine effiziente Kühlung der Batterien und anderen elektrischen Komponenten zu gewährleisten.

Diese Designelemente werden unter den wachsamen Augen von Dr. Lennert Sterken, dem zuständigen Senior Analysis and Aerodynamics Engineer, sowie eines Teams von Windkanalmitarbeitern getestet. „Aus aerodynamischer Sicht gefällt uns natürlich die Kombination aus niedriger Dachlinie und aktivem Heckspoiler“, sagt Sterken über den Polestar 1.

Da sich im Windkanal nicht alle erforderlichen Windtests ausführen lassen, werden wir den Polestar 1 anschließend in den brütend heißen Wüsten von Arizona weiteren Tests unterziehen. Für den Windtest eines Autos reicht Wind allein nicht aus, und der Polestar 1 hat seinen Windkanaltest erfolgreich bestanden. Freuen Sie sich schon jetzt auf Kapitel 3, in dem Sie alles über unsere ausführlichen Stoßdämpfertests erfahren.

Verwandte Themen

Man putting on Polestar racing helmet

Möchten auch Sie Ihren Polestar wie die echten Profis fahren?

Schon seit mehr als einem Jahrhundert setzen sich die Menschen theoretisch und praktisch mit der Kunst des schnellen Fahrens auseinander, haben Anpassungen vorgenommen, sind Irrwege gegangen und haben seit jeher stets die Köpfe auf der Suche nach Perfektion zusammengesteckt. Aber damals war der Verbrennungsmotor noch der Hauptdarsteller. Da Polestar voll und ganz auf Hochleistungs-Elektroantrieb setzt, haben wir uns zusammen mit unserem Head of Chassis Development, Joakim Rydholm, auf die Suche nach der Profirennfahrer-Formel für Elektrofahrzeuge begeben.