LCA-Berichte: Darum geht's

Drei Tonnen in drei Jahren. Um so viel hat sich der Kohlenstoff-Ausstoß des Polestar 2 verringert. Falls Sie sich fragen, wie wir zu dieser Zahl gekommen sind – und warum Nachhaltigkeitsberechnungen für Sie als Kundin oder Kunde überhaupt wichtig sind – sind sie hier am richtigen Ort.

A white Polestar 2 with panoramic roof parked on a concrete platform outside a triangular building with a grass roof.
Eines steht fest:  Wenn wir bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein wollen, haben wir jede Menge Arbeit vor uns.
Frida Røyne, LCA-Expertin bei Polestar

Eine Lebenszyklusanalyse, auch als LCA oder unter dem englischen Begriff „Life Cycle Assessment“ bekannt, ist eine Art Geschichtenbuch: Sie bietet einen Blick hinter die Kulissen und zeigt uns den ökologischen Fußabdruck der Produkte, die wir lieben, und der Dienstleistungen, auf die wir angewiesen sind. Dank der Lebenszyklusanalyse wissen Käuferinnen und Käufer, welchen Unternehmen Nachhaltigkeit am Herzen liegt und welche sich um eine Reduktion der Umweltauswirkungen wie dem CO2-Fußabdruck bemühen. So können die Menschen fundierte Entscheidungen darüber treffen, welche Marken sie unterstützen möchten und welche nicht.

Und weil wir alle hier bei Polestar eine tolle Storys lieben – und die Welt retten wollen – war für uns ganz klar, dass wir den CO2-Fußabdruck unserer Fahrzeuge in Form einer LCA veröffentlichen werden. Abgesehen davon, dass wir der Welt so eine tolle Story schenken, erfüllen wir damit auch unseren Anspruch in Sachen Transparenz und übernehmen Verantwortung für die Umweltauswirkungen unserer Tätigkeit.

In unseren LCAs beleuchten wir alle Phasen im Lebenszyklus unserer Fahrzeuge, von der Produktion der unzähligen Komponenten, die verbaut werden, bis zum Transport, der Fertigung und Verteilung der Autos. Außerdem haben wir darin festgehalten, wie sich die Stromart, die Sie zum Laden verwenden, auf die Emissionen in der Nutzungsphase Ihres Polestars auswirkt. 

Doch was bedeutet „CO2-Fußabdruck“ eigentlich?

Wenn wir über den CO2-Fußabdruck oder die CO2-Bilanz sprechen, meinen wir damit die Menge der Treibhausgase, die wir im Zuge der Nutzung und Produktion von Dingen verursachen. Einfach gesagt sprechen wir also von den Auswirkungen, die diese Dinge auf die Umwelt haben. Und auch wenn es oft heißt, dass größer immer besser ist, gilt beim CO2-Fußabdruck das Gegenteil: Wir wollen ihn so klein wie möglich halten. 

In unserer Lebenszyklusanalyse messen wir den CO2-Fußabdruck der Fahrzeuge mit einer speziellen Einheit, die CO2-Äquivalent (CO2e) genannt und auch von der UN und der Europäischen Kommission genutzt wird. Beim CO2-Äquivalent wird die Auswirkung verschiedener Gase auf das Klima in die entsprechende Menge Kohlenstoffdioxid (CO2) umgerechnet, welche denselben Treibhauseffekt hätte wie die tatsächlich ausgestoßene Menge anderer Gase. Dadurch werden unterschiedliche Produkte vergleichbar: …Autos können so ganz leicht mit anderen Autos verglichen werden. Oder mit Kleidung. Oder Kleidung mit Kaffee und so weiter.

Gibt es Dinge, die Polestar in diese Berechnungen nicht miteinbezieht?

Die Lebenszyklusanalyse von Polestar folgt einem ganz bestimmten System, in dem klar festgelegt ist, welche Aspekte inkludiert sind und welche nicht. Bestimmte Dinge sind nicht Teil der Lebenszyklusanalyse, weil es schwierig ist, diese einem bestimmten Produkt zuzuweisen. Aus diesem Grund beinhaltet die LCA die folgenden Dinge nicht: Bau von Produktionsstätten und die sich dort befindlichen Maschinen, Produktverlust, die An- und Abreise unserer Belegschaft zum und vom Arbeitsplatz sowie allgemeine Geschäftsaktivitäten wie Forschung und Entwicklung oder Verkauf und Marketing. Abgesehen davon, dass diese Dinge einerseits kaum einem einzigen Produkt zugewiesen werden können, ist der Anteil pro Produkt auch verschwindend gering, sodass sie kaum ins Gewicht fallen würden.

Laut Polestar wurde der CO2-Ausstoß des Polestar 2 in drei Jahren um drei Tonnen reduziert. Ist das ein nennenswertes Ergebnis?

Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: ja. Die lange Antwort lautet: Ja, aber es ist noch nicht genug. 

Im Vergleich zum 2021er-Modell des Polestar 2 mit Long Range Dual Motor konnten wir das CO2e pro Fahrzeug um rund 3 Tonnen – von 26,2 auf 23,1 Tonnen – reduzieren. Das entspricht einer zehnprozentigen Reduktion, und wir arbeiten immer weiter daran, diese Zahlen stetig zu verbessern.  Und dabei dürfen wir keine Zeit verlieren.

Frida Røyne, LCA-Expertin bei Polestar, erklärt: „Wir arbeiten gemeinsam mit den Unternehmen, die uns beliefern und mit denen wir zusammenarbeiten, aktiv daran, klimafreundliche Lösungen zu finden. Dabei ist der   LCA-Bericht  sehr hilfreich, weil er uns zeigt,  wo wir uns verbessern können. Eines jedenfalls ist klar:  Wenn wir bis 2040 klimaneutral sein möchten, liegt noch eine Menge Arbeit vor uns! Besonders wichtig ist, dass wir die Emissionen vor allem in unserer Lieferkette signifikant senken.“

Graph showing CO2 emissions for the different motors of a Polestar 2.

Doch woher wissen wir überhaupt, ob eineCO2e-Zahl hoch, niedrig oder durchschnittlich ist?

Das ist eine gute Frage. Tatsächlich ist das ein nicht zu unterschätzendes Problem, vor allem, wenn Sie kurz davor sind, eine derart große Kaufentscheidung zu treffen. Ohne einen Vergleichswert sind die Zahlen absolut nutzlos.

Die Lösung ist hier, dass auch andere Autohersteller damit beginnen müssen, ähnliche Berichte zu veröffentlichen, die den CO2-Fußabdruck ihrer Fahrzeuge zeigen. 

Und tatsächlich machen das mittlerweile immer mehr Unternehmen! Immer mehr Firmen veröffentlichen Zahlen zum Thema Nachhaltigkeit, doch ein Problem bleibt dabei leider bestehen: Oft ist nicht transparent, wie sie zu diesen Ergebnissen gekommen sind, und wenn wir die LCA-Methodologie nicht kennen, ist es nahezu unmöglich, die Zahlen richtig zu interpretieren. 

Das ist, als würde ich sagen, dass ich den gesündesten Biskuit-Kuchen der Welt gebacken habe – ohne allerdings das Rezept mitzuteilen. So kann niemand überprüfen, ob ich die Wahrheit sage. 

Und genau das ist der Grund, warum Polestar davon überzeugt ist, dass wir einen branchenweiten Standard für die Lebenszyklusanalyse etablieren müssen. 

Was haben Sie getan, um die CO2-Bilanz zu senken? 

Für die Reduktion des CO2-Fußabdrucks des Polestar 2 waren vor allem drei Maßnahmen ausschlaggebend: 

  • Die Umstellung auf eine neue Batterie bei den neuen Modellen mit großer Reichweite in den meisten Märkten*, was zu einer Senkung der Emissionen um rund 1,1 Tonne pro Auto geführt hat.
  • Die Wahl spezieller Produzenten für Aluminium hat zu einer CO2e-Reduktion von rund 1,2 Tonnen pro Auto geführt: Die Aluminiumherstellung ist ein besonders energieintensiver Prozess, der dank erneuerbarer Stromquellen nachhaltiger gestaltet werden kann.
  • Seit dem Jahr 2022 läuft unser Werk in Taizhou vollständig mit erneuerbarer Energie, was zu einer CO2e-Reduktion von einer halben Tonne pro Auto geführt hat. 

Doch es gibt noch viele weitere Materialien, Prozesse und Herangehensweisen, die sich auf die CO2-Bilanz eines Fahrzeugs auswirken. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, kann ich Ihnen auch den Nachhaltigkeitsbericht von Polestar ans Herz legen: Dort finden Sie eine weitere Geschichte, nämlich die, durch welche strategischen Initiativen Polestar versucht, Klimaneutralität zu erlangen.

Und hier noch ein kleiner Tipp, wenn Sie mit der Terminologie rund um das Thema Nachhaltigkeit noch nicht so vertraut sind: In diesem kleinen Glossar häufiger Begriffe finden Sie einfache Erklärungen zu wichtigen Konzepten wie Blockchain, CO2-Kompensation und vielen mehr.

Bedeutet eine Senkung des CO2-Fußabdrucks auch, dass wir Kompromisse bei der Performance eingehen müssen? 

Ganz im Gegenteil! Für uns ist es wichtig, die CO2-Bilanz zu senken und gleichzeitig auch die Performance zu verbessern. Wie bei der neuen Batterie im Polestar 2 mit großer Reichweite: Diese hat dank einer verbesserten Zellchemie eine höhere Kapazität, lädt schneller und ermöglicht außerdem eine größere Reichweite. 

Wenn Sie weitere Informationen dazu wollen, wie wir den Polestar 2 verbessert haben, klicken Sie auf diesen Link.

Und wie geht es jetzt weiter? Was können wir tun? 

Es mag manchmal wie Raketenwissenschaft wirken, die Automobilindustrie umweltverträglicher zu gestalten – vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass unsere Branche ihr globales CO2-Budget um mindestens 75 % überschreiten wird.

Aber genau deshalb ist es so wichtig, dass wir eines klarstellen: CO2 einzusparen ist wirklich nicht so schwer! 

Wir teilen unsere Erfahrungen diesbezüglich imPathway Report, welchen wir gemeinsam mit dem US-amerikanischen E-Auto-Hersteller Rivian  und der Management-Consulting-Firma  Kearney herausgegeben haben. Er ist eine Art Fahrplan für Autohersteller, die nachhaltiger werden wollen. Der Bericht beinhaltet konkrete Tipps, wie Autohersteller bis zum Jahr 2030 ihren Beitrag dazu leisten können, die Klimakrise abzuwenden. Und zwar durch relativ einfache Maßnahmen – ich kann sie tatsächlich in drei bis vier Sätzen zusammenfassen: 

Zuallererst müssen wir die Umstellung auf E-Autos beschleunigen.  Zweitens müssen diese E-Autos mit  erneuerbaren Energien geladen werden, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können. Und drittens ist es unerlässlich, dass wir gleichzeitig auch unseren Fokus von den vom Fahrzeug ausgestoßenen Abgasen weg und hin zu den Herstellungsemissionen schwenken – denn ohne eine Dekarbonisierung der Lieferkette kommen wir nicht ans Ziel. Und das gilt besonders für in der Herstellung energieintensive Materialien und Bauteile wie Batterien, Stahl und Aluminium.

Jetzt, da Sie all dies wissen – sind Sie bereit für ein paar Details? Lassen Sie uns noch kurz über unsere neue Produkt-Nachhaltigkeitserklärung sprechen.

*Gilt aktuell für alle Märkte außer Korea. 

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