Weil das Wichtigste immer zuerst kommt: nachhaltige Materialien

Wenn wir ein Problem lösen müssen, sagt man uns oft, dass wir es direkt an der Wurzel packen sollten. Und das gilt natürlich auch für das Recycling und die Nachhaltigkeit. Der Klimawandel lässt sich nicht durch Ad-hoc-Lösungen aufhalten. Dafür müssen wir unsere Fertigungsprozesse komplett umstellen. Die Fertigung unserer Fahrzeuge beginnt immer mit Rohstoffen. Und deshalb müssen wir auf unserem Weg zu einer echten Nachhaltigkeit genau an diesem Punkt ansetzen.

Polestar sustainable materials
Wenn wir ein neues Design entwickeln, müssen wir das Material, dass sich optimal dafür eignet, von Anfang an im Blick haben, anstatt erst ein komplettes Design zu entwickeln und dann ein passendes Material darauf anzuwenden.
Maria Uggla

Als wir unsere Senior Design Managerin Maria Uggla und unsere Farb- und Materialdesignerin Komal Singh danach fragten, wie Polestar mit dem Thema Nachhaltigkeit umgeht und wie wir uns dabei kontinuierlich verbessern können, hatten beide eine klare Antwort für uns. Anstatt Materialien erst nachträglich so hinzubiegen, dass sie am Ende zu unseren bereits bestehenden Designs passen, müssen wir sie von Anfang an so entwickeln, dass wir dafür nachhaltige Materialien nutzen und einbeziehen können. „Wenn wir ein neues Design entwickeln, müssen wir das Material, dass sich optimal dafür eignet, von Anfang an im Blick haben, anstatt erst ein komplettes Design zu entwickeln und dann ein passendes Material darauf anzuwenden“, sagt Uggla. Nachhaltiges Design bedeutet, Produkte zu entwickeln, deren Materialien sich mehrfach wiederverwenden lassen. Dazu müssen wir ein System entwerfen, bei dem wir uns die Materialien quasi nur ausleihen und am Ende der Produktlebensdauer wieder in dasselbe, kreislauffähige System zurückspeisen. Im Wesentlichen geht es bei der Nachhaltigkeit darum, Produkte zu erschaffen, die die natürlichen Lebenszyklen widerspiegeln.In der Regel stehen während der Entwicklungsphase die Funktionalität, die Qualität und die Kosten im Vordergrund, die erforderlich sind, um alle Kundenanforderungen zu erfüllen. In der Vergangenheit haben diese Aspekte die Bedeutung der Nachhaltigkeit von der Herstellung bis zum Ende der Produktlebensdauer oft in den Hintergrund gedrängt. Angesichts der Bedeutung der Produktentwicklungsphase für die künftige Nachhaltigkeit müssen wir einen neuen Entwicklungsprozess schaffen, bei dem die Nachhaltigkeit von Anfang an im Mittelpunkt steht. Anstatt zu überlegen, wie wir ein Produkt am Ende seiner Lebensdauer recyceln können, müssen die Designer bereits zu Beginn der Entwicklungsphase einen proaktiven Ansatz verfolgen, bei dem die Kreislaufähigkeit oberste Priorität besitzt. „Es ist wichtig, dass wir dabei immer an den gesamten Kreislauf denken“, betont Uggla.

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Dementsprechend müssen alle Recycling-Hindernisse bereits während der Herstellungsphase durch ein entsprechend darauf ausgerichtetes Design ausgeräumt werden, um eine vollständige Kreislauffähigkeit zu gewährleisten. Anstatt Abfälle als Ausgangsmaterial zu verwenden, sollte das neu geschaffene Ausgangsmaterial über das Design bestimmen. Und dabei lautet wiederum die wichtigste Frage, wie wir dieses neue Ausgangsmaterial verwenden und gestalten können, um sicherzustellen, dass es sich mehrfach recyceln lässt. Dies könnte beispielsweise in Form von biologisch abbaubaren Materialien geschehen, die nach ihrer Nutzungsdauer automatisch wieder in den natürlichen Kreislauf zurückgelangen, ohne diesen zu belasten, oder durch Monomaterialien, die sich mit deutlich geringerem Aufwand vollständig recyclen lassen, oder durch eine Bauweise, die eine besonders einfache Demontage des ausgedienten Produkts vor dem Recycling ermöglicht.Obwohl die Nachhaltigkeit an erster Stelle steht, dürfen wir die wichtige Rolle, die die Qualität und Langlebigkeit bei der Materialauswahl spielen, nicht außer Acht lassen. Auf die Frage, wie sich das richtige Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeit, Qualität und Langlebigkeit erzielen lässt, zeigten sich Uggla und Singh zuversichtlich, dass das eine das andere nicht zwangsläufig ausschließt. „Diese Frage rührt vermutlich aus der herkömmlichen Auffassung, was ein Premiummaterial ausmacht“, so Singh. Designer haben die Aufgabe, neue Premiumprodukte zu entwerfen, bei denen das Look & Feel von purem Luxus und höchster Qualität Hand in Hand mit der Nachhaltigkeit geht. Und obwohl diese Aufgabe wahrlich nicht einfach ist, motiviert und inspiriert sie unsere Designer besonders stark. „Wenn wir die herkömmlichen Beschränkungen hinter uns lassen und quasi alles als ein geeignetes Ausgangsmaterial und unbeschriebenes Blatt ansehen können, macht das unsere Arbeit als Designer um ein Vielfaches interessanter“, schwärmt Singh.Als Hersteller von Elektroautos sind wir ständig auf der Suche nach neuen und besseren Möglichkeiten, um die Nachhaltigkeit unserer Fahrzeuge fortlaufend zu verbessern. Und das beginnt bereits bei ihrer Entwicklung und Herstellung. Unser Ziel lautet, dass unsere Fahrzeuge schon längst klimaneutral sind, bevor sie überhaupt ihre ersten Meter auf der Straße zurücklegen. Laut Uggla und Singh geht es dabei auch darum, sich ständig weiterzuentwickeln, denn was vor drei Jahren noch als richtig galt, kann heute schon wieder vollkommen überholt sein. Nachhaltigkeit ist also eine fortwährende Reise, die durch ständiges Weiterentwickeln, Lernen sowie häufige und regelmäßige Wiederholungen geprägt ist. Am stärksten wird dies bei den Nachhaltigkeits-Updates deutlich, die unsere Designer und Ingenieure regelmäßig für unsere Fahrzeuge bereitstellen. „Wenn uns bessere Lösungen zur Verfügung stellen, sorgen wir natürlich dafür, dass wir die Fahrzeuge, die bereits auf den Straßen unterwegs sind, schnellstmöglich damit nachrüsten“, so Uggla.Die Lösung für die meisten Probleme findet man oft, indem man zurückblickt und noch einmal ganz von vorn beginnt. Und da sich bei uns alles um die Nachhaltigkeit dreht, beginnt dieser erste wichtige Schritt mit der Auswahl des perfekt geeigneten Materials.

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